Auszeit

Resilienz
November 20, 2021

Arabella Zegarac, Indonesien, Bali, Urlaub, Blog, Auszeit, Entspannen, Relax

Auszeit? Ja, danke! 

Unruhig, rastlos, aufgeladen und doch irgendwie total erschöpft. Und wenn ich dann im Bett liege, kann ich nicht schlafen – es ist einfach von allem zu viel. Der Kopf ist voll. Zu viele Projekte gleichzeitig. Der Job, Familie, Freunde – Freizeitstress. Ich sage bewusst „Stress“, weil auch das Treffen mit Freunden stressig sein kann. Man will überall und zur gleichen Zeit sein. Man will jeden treffen, sehen und bitte nichts verpassen, weil sonst …. ja weil sonst was eigentlich? Was passiert, wenn wir nicht immer und überall dabei sind? Meiner Erfahrung nach „Achtung Spoiler Alarm“ NICHTS.

Sind wir doch mal ehrlich, die wenigsten „Events“ sind so legendär, als das man noch Jahre später darüber spricht. Über die meisten Events wird maximal noch ein paar Tage gequatscht und dann ist der Hype vorüber. Warum denken wir also, dass wir nichts verpassen dürfen? Haben wir Angst dann nicht mehr dazu zu gehören?

Versteht mich nicht falsch, es geht hier nicht darum sich allem zu entziehen. Sich von seinen Freunden, seiner Familie und seinen Hobbys loszusagen und in die Einöde zu fliehen. Es geht darum, „bewusste Pausen“ einzulegen. Die Zeiten waren nie schneller, hektischer und stressiger als heute. Alles nach dem Motto „schneller, weiter, höher“. Immer steil soll es gehen. Aber das hält keiner ewig durch und vor allem ist es nicht gesund. Jeder und ich meine wirklich jeder kommt irgendwann an den Punkt, an dem die Sicherung überhitzt und durchknallt. Es ist nur eine Frage der Zeit. 

Woran merke ich, dass mir mal wieder alles zu viel wird? 

Ich werde unruhig, launisch, ungeduldiger als ich es ohnehin schon bin. Ich verspüre einen enormen Druck in meinem Körper. Eine Lawine der Gefühle überkommt mich und alles was ich dann noch denke ist; “ich will hier raus/weg.“ Alles ist zu laut, zu hell und zu viel. 

Ich möchte dann alleine sein. Lesen, schreiben, spazieren oder laufen gehen, schlafen, Musik hören, Yoga machen, nehme das Handy deutlich weniger in die Hand und meide Social Media oder schaue mir Naturdokus an …. alles was mir eben hilft runterzufahren und mich wieder zu erden und Energie zu tanken. 

Es gibt viele Arten die auf einen „overload“ hindeuten: angefangen von Herz und Kreislaufbeschwerden, wie Bluthochdruck, Schwindelgefühle, Herzrasen, Atembeschwerden, Kopf-,, Nacken-, Rücken und Gelenkschmerzen bis hin zu Magen-Darm-Erkrankungen, wie Durchfall, Verstopfung, Reizdarm und Sodbrennen. Gereiztheit, Angespanntheit, schlechter oder noch schlimmer gar kein Schlaf and soooooo ooooon. Die Liste könnte noch eine Weile so weitergehen. Ihr versteht jetzt hoffentlich worauf ich hinaus will. Stress ist ne miese Nummer, weshalb es wichtig ist, ab und an einfach mal in den Offline-Modus zu gehen. 

6 Dinge die uns helfen unser Gleichgewicht wiederherzustellen

  1. Dein Körper – Die Pflege unseres Körpers ist ein wichtiger Bestandteil, muss aber nicht immer das intensive Workout im Gym sein. Den Körper zu trainieren ist wichtig – es sollte aber etwas sein, das du gerne machst. Das kann genauso gut auch eine Radtour sein, regelmäßige Spaziergänge oder Yoga. Es kann sein, was auch immer du magst – Hauptsache ist, du bewegst dich. Auch ein wichtiger Faktor – gutes Essen. Naschen ist auch mal erlaubt – aber alles in allem ist eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse wichtig.
  2. Emotionen – es geht darum, mit deinen Emotionen in Einklang zu kommen. Achtsamer  zu werden, wenn es um bestimmte Gewohnheiten und negative Denkmuster* geht. Und natürlich auch darum, diese zu verarbeiten. Das verarbeiten kann auf vielen Wegen passieren. Auch ein wichtiger Punkt ist, das Thema; „Vergebung“ – von vielen vernachlässigt, empfinde ich die Vergebungsarbeit als unheimlich wichtig. Denn für wen vergeben wir? Nicht für den anderen. Vergeben bedeutet nicht „es ist alles vergessen und verziehen“ – es bedeutet; ich akzeptiere Dinge, die ich nicht ändern kann. Ich lasse los, was nicht in meiner Hand liegt.

„ Today I decided to forgive you. Not because you apologized 

or because you acknowledged the pain that you caused me, 

but because my soul deserves peace“.  

-Najwa Zebian-

*einfach mal sacken lassen* 

  • Spiritualität – ist nicht immer zwingend an das ausüben einer Religion geknüpft, auch wenn es  das für viele tut. Es geht um das nähren deiner Seele, dem Streben nach innerem Frieden und der Suche nach Sinn und Zweck in unserem Leben. Mediation, Zeit in der Natur verbringen, eine Spende an eine Organisation, an dessen Arbeit du glaubst und die du unterstützen möchtest.
  • Intellektuelles – etwas, das du gerne tust, gleichsam aber auch deinen Geist und deinen Verstand nährt und herausfordert. Neues lernen und sich weiterentwickeln. Lies ein Buch, lerne eine neue Sprache, schaue eine Dokumentation oder eine Reportage aus einem Bereich, der dich interessiert oder über den du schon immer mehr wissen wolltest.
  • Soziales – Wir Menschen sind soziale Wesen. Die Art von Social Self-care kann für einen introvertierten anders als für einen extrovertierten aussehen – da unsere sogenannte comfort-Zone in sozialen Situationen ganz unterschiedlich ist. Aber eines ist uns allen wichtig – die Verbindung zueinander. Verbringe Zeit mit den dir wichtigen Menschen, re-connecte dich mit alten Freunden|innen / Bekannten. Beginne mit jemandem ein nettes Gespräch, wenn du dir morgens deinen Kaffee holst. 
  • Sinne  – es geht darum, die Sinne zu nähren. Das sehen, riechen, berühren und hören. Es ist eine sehr effektive Methode den Geist in den gegenwärtigen Moment zu bringen und Stress abzubauen. Höre beruhigende Musik, zünde deine Lieblingsduftkerze an, laufe Barfuß durch das Gras. 

Hier eine S.O.S. Anleitung, wenn mal wieder alles zu viel wird. Übrigens: S.O.S ist ein internationales Notrufsignal und bedeutet „Save our souls“ „Rettet unsere Seelen” – wenn das nicht passend ist. 

Hier nun der Notfallplan, wenn Dir mal wieder alles zu viel wird: 

  1. Handy in den „Nicht stören“ oder „Flugmodus“
  2. Entspannte Musik einlegen, etwas lesen, ein Nickerchen machen, ein Bad nehmen. 
  3. Dir etwas leckeres kochen, wofür Du sonst keine Zeit hast
  4. Sortieren & planen – und zwar Dich selbst. „Was steht an?“ „Was hat wirklich Priorität?“ „Was kann warten?“ – wichtiges von unwichtigem trennen. 

Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit für meinen Blog genommen habt. Ich hoffe es waren ein paar hilfreich Tipps für Euch dabei. 

Eure Bella